Erstellt am / von Ulrike Pawel / in WETTBEWERB

4. Platz EM: 15-Meter-Klasse für Uwe Wahlig

Uwe Wahlig wurde während der Segelflug-Europameisterschaft in Tàbor/Tschechien Vierter in seiner Klasse und holte mit der deutschen Mannschaft Team Captain Enrique Levin die Bronzemedaille in der Teamwertung. Insgesamt traten 103 Piloten und Pilotinnen in drei Klassen (Club, Standard, und 15-Meter-Klasse) an.

Wahlig startet erstmalig in der 15-Meter-Klasse, jedoch nicht mit seiner LS3 („In dieser Klasse sind die moderneren Modelle bei Topwetter und entsprechend hohen Geschwindigkeiten doch etwas besser…“), sondern mit einem Ventus 3T Sport (3V). Mutmaßlich war er in den vergangenen Jahren auch deshalb so erfolgreich, da er sein Flugzeug „SN“ nach über 2000 h in- und auswendig kennt und so in stressigen Situationen rein intuitiv reagieren kann. Es war die spannende Frage, wie gut Wahlig mit dem „neuen“ Flugzeug zurecht kommen wird.
Die Trainingstage nutzte er zunächst, um mit sich mit seinem Leihflugzeug richtig vertraut zu machen und entsprechend einzurichten: „Schon mal nicht schlecht, aber ich hab‘ da noch Optimierungspotential für mich entdeckt…“, zeigte Wahlig optimistisch.

Die 200 bis 450 km langen Rennstrecken führten die Piloten an 11 Wertungstagen über die reizvolle Landschaft des Böhmer Waldes, der Böhmisch-Mährischen Höhen, über bekannte Städte wie Plzeň (Pilsen), České Budějovice (Budweis) oder Brno (Brünn).

In der ersten Wertungswoche positionierte sich Wahlig unter den zehn besten Piloten. Auffällig war der sehr enge Punkteabstand zwischen den einzelnen Plätzen und die teils hohen Schnittgeschwindigkeiten (bis zu 141 km/h). Am 9. Wertungstag rollte Wahlig das Feld von hinten auf und gewann dieses Rennen mit einem deutlichen Vorsprung. Damit rückte er auch innerhalb des Gesamtklassements in den Medaillenbereich vor (Platz 3).
Am vorletzten Tag konnte Wahlig sich mit Tagesplatz 5 noch auf Rang 2 der Gesamtwertung vorschieben. Das Glück währte nicht lange, dafür waren die Punktabstände immer noch sehr eng. Der letzte Tag brachte mit einer AAT-Aufgabe (234-622 km, 3:15h; Aufgabe mit variablen Wendesektoren bzw. Strecke, schnellste Schnittgeschwindigkeit zählt) die Entscheidung: „Ich flog den ersten Sektor voll aus, und habe dafür den zweiten nur am Rande touchiert. Andere flogen den 2. Sektor stärker aus und waren leider schneller,“ kommentierte Wahlig. Tatsächlich haben sich Pawel Wojciechowski (beide PL) und Karel Novak (CZ) mit Tagesplatz 3 und 4 wertvolle Punkte geholt und so sich in der Gesamtwertung noch knapp vor Wahlig setzen können. Wahlig darf sich Platz 4 nun mit dem Litauer Marius Pluscauskas teilen. Teamkollege Marc Schick (FSV Neustadt a.d.W.) beendet die Meisterschaft auf Rang 9. Europameister mit deutlicherem Abstand wurde Lukasz Grabowski (PL).

Nächstes Jahr wird Uwe Wahlig erneut nach Tàbor fahren: zur Weltmeisterschaft in der Clubklasse, dann jedoch wieder mit seiner eigenen LS3 „SN“.

In der Clubklasse behauptete sich das deutsche Team im vorderen Mittelfeld: Markus Dawert (AC Koblenz) Rang 17 und Uwe Melzer (Segelflugparadies Dannstadt) Rang 19 (40 Teilnehmer). Europameister in der Standard-Klasse wurde Robin Sittmann (LSV  Homberg-Ohm).

Foto: Team Deutschland, v.l. Europameister Standardklasse Robin Sittmann, Simon Briel, Marc Schick, Team Captain Enrique Levin, Uwe Wahlig, Uwe Melzer, Marcus Dawert

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