Während die Segelflugzeuge warm verpackt in der Halle bzw. Werkstatt auf besseres Wetter warten, schnürten die Segelflieger selbst die Wanderschuhe. Doch was trieb die Piloten bei Sturm und Regen raus?
Der Grund für die Mühsal dampfte schon in der Vereinsküche: Grünkohl. Und um genügend Hunger für das deftige norddeutsche Gericht zu bekommen, muss man sich zuvor ausgiebig bewegen. Doch zum 20. Jubiläum durfte es schon eine besondere Wanderung sein. Ein Flugblatt verbreitete die Nachricht: Angeblich gingen schon im vergangen Jahr dutzende „Treibstofffässer im Taschenformat“ verloren. Außerdem war von einem Goldschatz für die Jüngsten die Rede. Hoch motiviert startete die bunt gemischte Expeditionsgruppe zu Fuß – und damit ungewohnt bodennah – unter der weisen Führung des Grünkohlkönigs 2015, Andre Keller.
Genaue Angaben wiesen den Weg: Zunächst 3000 Fuß Richtung Nord-Nord-West, über das „Rinnsal des guten Geruchs“, weiter gen Norden zum „Zauberbaum“. Das „Windspiel des Durstigen“ lud zu einer kurzen Verschnaufpause ein. Denn nun begann die Suche im „Thermikwald am Wasserloch des wilden Piloten“.
Aber die Treibstofffässchen waren gut versteckt. Zur Sicherheit waren genaue geografische Daten hinterlegt. Rainer Wahlig wusste sie richtig zu interpretieren und entdeckte mit seinen Gehilfen Christopher und Alexander unter großem Jubel die geheimen Lagerstätten.
Frisch gestärkt – die Älteren mit wohlschmeckendem „Treibstoff“, die Jüngeren mit süßen Kostbarkeiten – und gut gelaunt traten sie den Rückweg zum Clubheim an. Dort warteten schon weitere Stammgäste auf das Festmahl.
Ein Platz an der langen Tafel ist bekanntermaßen heiß begehrt, aber begrenzt. 52 kg Gemüse sowie 25 kg Fleisch hatten Kerstin Weber und Mark Mohler für die hungrigen Mäuler vorbereitet. Wie jedes Jahr so dauerte es auch diesmal nicht lange, bis die letzten Krümel verspeist waren. Da musste sich das hohe Fressgericht schon sputen, um den neuen Grünkohlkönig aus dem gemeinen Volk zu erwählen. Wer frönte dem fröhlichen Fressen am meisten? Die Wahl fiel auf Junker Vincent Wilczek. Dankend nahm Vincent der Erste die Insignien seiner Macht an und verschwand gleich darauf in der Küche: Vielleicht gab es ja noch irgendwelche Reste, denn so eine Inthronisierung macht bekanntlich hungrig…