Ligarunde 13: Nur keine kalten Füße bekommen…
Die Zahl 13, für viele Menschen eine Unglückszahl, brachte den Bensheimer Segelfliegern in dieser Runde Glück: An einem außergewöhnlichen Flugtag konnten sie sich wieder auf den 4. Tabellenplatz und damit in die Aufstiegszone zurückkämpfen.
In den vergangenen Wochen dagegen sah es nicht so rosig aus:
Rückblick:
Runde 10
begann mit guten Wettervoraussetzungen, zehn Piloten starteten ins Rennen. Leander Geiermann konnte seinen 50 km-Flug meistern. Aber die Warmluft kam schneller als gedacht in unsere Gegend, während in anderen Regionen bessere Bedingungen herrschten. Freuten sich Uwe Wahlig, Stefan Schneider und Klaus Schäfer am Samstag Abend noch über Rundenplatz 14, wurden die Bensheimer bis Sonntagabend erbarmungslos weiter nach hinten durchgereicht. Am Ende reichte es für einen Gnadenpunkt und Tabellenplatz 6, direkt vor Konkurrent FSV Neustadt/Weinstraße. AC Pirmasens kam auf Platz 4.
Runde 11
Lukas Etz kam mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 89 km/h am schnellsten voran. Aber auch Uwe Wahlig (88 km/h) und Moritz Schmiede (87 km/h) waren gut unterwegs. Rundenplatz 12 und satte 39 Punkte lies kurzen Jubel aufkommen. Die Ernüchterung folgte: Die Neustädter legten dreimal Schnitte jenseits 100 km/h hin, auch andere Mitbewerber waren schneller unterwegs. Bensheim rutschte auf Platz 7 ab: 1 Punkt hinter LSG Ravensburg, 2 Punkte hinter FSV Neustadt/Weinstraße, 9 Punkte hinter AC Pirmasens.
Runde 12
In der Liga kam dank Regen, Stratusbewölkung, fehlender nutzbare Thermik bzw. nutzbarer Hangwind erstmals kein einziger Wertungsflug für die Bensheimer zustande. In der Qualiliga konnten deutschlandweit lediglich 16 Vereine Wertungsflüge aufweisen. Da reichten auch schon mal 70 km (!) für Speed-Punkte.
Einziger Trost: An der Tabellenspitze änderte sich nichts: Bensheim Platz 7.
Runde 13:
Ein kleines Trüppchen versammelte sich am Freitag Abend zum Streckenflugstammtisch. Die Wetterprognosen wurden diskutiert und man war sich einig, dass der Samstag wohl der bessere Tag werden würde. Aber aufgrund der hohen Temperatur könne man es gemütlich angehen, so die Mehrheit der Anwesenden.
Nach Flugzeugabnahme, Mittagessen und diversen anderen Erledigungen stand wieder die Frage im Raum: „Und, was machen wir jetzt?“ „Fliegen, was sonst!“ „Alla gut.“
Spätestens bei der Meldung:„Basis 1600m, gute Steigwerte“ waren alle Zweifel verflogen. Damit konnte man was anfangen: Stefan Schneider wählte einen Südkurs Richtung Schwarzwald. Bevor die schwarzen Wolken des Schwarzwaldes zu bedrohlich wurden, kehrte er um und kam mit einem flotten Schnitt von 72 km/h zurück. Max Betz flog gegen den Wind über den Pfälzer Wald nach Ramstein und nutze dann die Rückwindkomponente erfolgreich. Der schnellste Bensheimer, Felix Maier, startet an diesem Tag strategisch günstig in Idar-Oberstein. Er stieg mit dem ersten Bart bis auf über 2500 m und flog dann mit Rückenwind gen Osten bis tief in den Odenwald. Der Rückweg ging naturgemäß etwas langsamer, aber ein Schnitt von 94 km/h spricht für sich und gab gute Punkte.
Schließlich nutzte Christopher Hoffmann die Gelegenheit, um seine 50 km erfolgreich zu fliegen.
Liga hin, Liga her, alle, die geflogen waren, stiegen mit einem strahlenden Gesicht aus: Es war eine fantastische Flugsicht, die Basis stieg selbst im Rheintal bis auf 2700 m an und am Abend (18:00h) gab es noch Steigwerte von 2-3 m bis auf jenseits 2000 m. Wenn man sich nur an der Basis austobte und die Höhe nicht in Strecke umsetzte, konnte es tatsächlich kalte Füße geben – trotz Tagestemperaturen von 34° C!
Der Sonntag war wie erwartet nicht mehr ganz so bombastisch. Es kamen noch schöne Flüge zustande, die aber nichts mehr an den Wertungsflügen änderten.
In der Tabelle bleibt es nach wie vor spannend. Die Plätze hinter dem unangefochtenen Spitzenreiter LSC Bad Homburg sind bei geringen Punkteabständen hart umkämpft: Bensheim (Platz 4, 294 Punkte) liegt direkt hinter AC Pirmasens (Platz 3, 310 Punkte) und wieder vor FSV Neustadt/Weinstraße (Platz 6, 284 Punkte). Der SFC Aachen (278 Punkte) ist zwar in dieser Runde etwas zurückgefallen, hat aber immer noch Möglichkeiten, wieder aufzusteigen. Dagegen ist der zweitplatzierte SFC Ulm (329 Punkte) noch in Reichweite und sollte sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.
Die Frage, wer in die zweite Bundesliga aufsteigen wird, wird tatsächlich erst nach der 19. Runde entschieden sein.