Cape Canaveral in den Bensheimer Stadtwiesen
Ein abgegrenzter roter Sperrbereich, Fachpersonal mit Raketensymbolen und „DLA“-Schriftzug, Raketenabschussrampen dazu das charakteristische Zischen startender Raketen – ein Hauch von Cape Canaveral wehte über das Segelfluggelände „Bensheimer Stadtwiesen“.
Die Aktion hatte einen wissenschaftlichen Hintergrund: Unter der Aufsicht von Prof. Dr. Eiken Lübbers, Fachbereich EIT der Hochschule Darmstadt, präsentierten die Studierenden Eve Bönicke, Sebastian Kositza und Julian Schott, das Ergebnis ihrer Projektarbeit. Die Segelfluggruppe Bensheim hat dafür freundlicherweise ihren Clubraum sowie das Gelände zur Verfügung gestellt.
Student Kositza erläutert stolz: „Wir hatten die Aufgaben, einen elektronischen Altimeter (Höhenmesser) zu konstruieren. Und nun haben wir ihn auf seine Funktionstüchtigkeit und Genauigkeit überprüft. Er funktioniert!“ „Es hätte natürlich auch andere, einfacherer Methoden dafür gegeben, zum Beispiel auf einen Berg fahren. Aber nach der ganzen Anstrengung sollte ja auch ein Bisschen Spaß dabei sein. Deshalb haben wir die Raketen als Transporter ausgewählt “, ergänzt Prof. Lübbers. „Und damit das Projekt auch einen richtigen Namen hat, haben wir die „Darmstadt Launch Alliance“ mit Logo und Werbeplakaten kreiert.“
Die (Papp-)Raketen starten mit einen sogenannten B44 Raketenmotor und erreichen in den vier Sekunden bis zum Auslösen des Bremsfallschirms eine Höhe von 100-140 m. „So landet die Raketenhülle bestenfalls wieder unversehrt auf dem Boden und kann erneut starten. B44 steht für eine Treibstoffladung, die einen Vier-Newton-Schub erzeugt und nach einer Verzögerung von vier Sekunden den Bremsfallschirm herausschleudert. Im Prinzip das Gleiche wie bei einer Silvesterrakete, nur das dort dann bunte Sternchen herausgeschleudert werden und die Rakete danach hin ist“, erklärt fachkundig Student und Projektmitarbeiter Schott.
Währenddessen bastelten einige jüngere Nachwuchsastronauten ihren Raketen-Bausatz mit Feuereifer zusammen und durften ihn schließlich im Sperrbereich unter Aufsicht starten lassen, ohne Altimeter, aber mit gaaaaanz viel Spaß.