Dannstadt: 3. Wertungstag
und das Wetter hält – mehr, als es verspricht
Der 3. Wertungstag hatte einige Überraschungen parat: Eine „Renn-Ka6“, die in der Clubklasse allen davon flog und Navis, die vor dem Einflug in Flugfläche 100 warnte. Es wurde eine Speed-AAT ausgeschrieben, quer über das Rheintal in den Odenwald und zurück bis nach Trifels in den Pfälzer Wald.
Während sich um 13:30 Uhr im Odenwald schon die ersten Wölkchen zeigen, dümpelte das Teilnehmerfeld in 600 Meter in einer großen „Plastikwolke“ über Dannstadt und wartete darauf, dass sich die Rheintal-Inversion endlich auflöste. Aber dann ging es höher und höher: Knapp zwei Stunden später sah die Welt schon viel kleiner aus – aus 2700 Meter Höhe!
Der Tagessieger Andreas Weskamp (Ka6) hatte zunächst etwas Schwierigkeiten. „Erstmal bin ich abgesoffen. Aber dann dank der guten Organisation konnte ich so schnell wieder starten, dass das FLARM es gar nicht gemerkt hat,“ erzählter er süffisant. „Und dann habe ich zunächst den falschen Wendepunkt, nämlich den von Gestern angeflogen. War aber nicht schlimm, denn eine tolle Wolkenaufreihung zeigte mir den richtigen Weg, so dass ich keine Zeit verlor,“ berichtete er weiter. Zum Schluss lieferte er sich über 10 km ein spannendes Rennen mit Peter Franke in seiner Hornet, der sichtlich Schwierigkeiten hatte, den Oldtimer Ka6 einzuholen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78 km/h und 60 Punkten Vorsprung sicherte sich Andreas Weskamp den Tagessieg der Clubklasse. Damit rutschte das Team Ka6 in der Gesamtwertung vor auf Platz 4. Felix Maier musste sich zwar heute gegenüber der Ka6 geschlagen geben, verteidigte aber seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung. Karsten Piepenburg lieferte eine gute Leistung und schob sich auf Platz 9 vor. Auch Max Betz konnte sich mit der LS 3 auf Platz 12 in der Gesamtwertung verbessern.
In der gemischten Klasse zeigte Uwe Wahlig eine konstant gute Leistung und erflog sich mit einem 111 Km/H-Schnitt sowohl in der Tages- als auch in der Gesamtwertung Platz 3. „Die letzte Wolke zog nicht so gut wie gedacht. Da musste ich den Endanflug langsamer fliegen als geplant und kam somit 7 min zu spät,“ resümierte er. Winfried Simon flog etwas zurückhaltender, konnte aber Platz 5 in der Gesamtwertung halten. Peter Simon liegt nun auf Platz 9. Das Team DU mit Stefan Schneider und Isabell Wirth arbeitet sich dank konstanter Leistungen ganz langsam im Mittelfeld nach vorne, aktuell Platz 16. Judith Schwöbel auf SI konnte ebenfalls Punkte gutmachen (Tagesplatz 17), muss aber in der Gesamtwertung Hans Rau noch den Vortritt lassen.
Ein Blick in die OLC-Bundesliga-Tabelle zeigte deutlich, dass es eine außergewöhnliche Wetterlage war: Dort wurden Durchschnittsgeschwindigkeiten von teilweise über 180 km/h (innerhalb 2,5 h) erreicht.
Wettbewerbssplitter:
- „Ich hatte schon 10 km vorher angekündigt, dass ich die Ka6 gleich einhole. Kurz vor dem Zielkreis hatte ich sie dann – fast. Also entweder haben die heimlich zusätzliches Gewicht geladen oder irgendwo eine Düse versteckt. “
- „Da habt ihr die alte Dame ja ganz schön um die Ecken geprügelt,“ Peter Franke zum überraschenden vierten Tagesplatz des ASK21-Teams.
- „Ist das Wetter besser als man es vorhergesagt hat, dann tanken die Teams weniger Wasser, kommen alle heim und sind glücklich. Und abends am Lagerfeuer wird man von allen ausgelacht. Ist dagegen das Wetter tatsächlich schlechter als vorhergesagt, dann wird wird man am Abend mit dem Windsack verbrannt, “ Meteorologin Roswitha Ulrich über ihren nicht immer einfachen Job.
- „Ja, ich habe gestern meinem Flugzeug seine schlechten Angewohnheiten erfolgreich austreiben können. Und heute ging es auch außerhalb der Platzrunde richtig gut!“