Durchwachsener Saisonauftakt mit netten Gästen
Gewissenhaft haben sich die Bensheimer Segelflieger auf die neue Saison vorbereitet: Während der vergangenen Wintermonate wurden in der Werkstatt fleißig alle Flug- und Fahrzeuge gewartet, kleinere Reparaturen ausgeführt, die jährlichen TÜV-Kontrollen (Abnahme) vorbereitet.
Das Windenteam brachte die neue, aber schon gebrauchte Elektrowinde technisch auf Vordermann und passte sie den aktuellen Bedürfnissen (neues Telefon, Funkgerät) an.
Immer auf den neusten Stand bleiben, ständiges Lernen – für Bensheimer Piloten und Pilotinnen eine Selbstverständlichkeit. So waren die verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen stets gut besucht.
Dann packten Bensheimer Piloten und Pilotinnen noch mal kräftig mit an: Das für den Windenkabelanschluss aufgerissene Pflaster an der alten Halle musste wieder neu verlegt werden. Und weil sie schon dabei waren, besserten die fleißigen Helfer großflächige auch gleich die gesamte Pflasterfläche vor den Boxen aus, inklusive neuer Randsteine. Denn Absenkungen und Unebenheiten erschwerten zunehmend das Rangieren der gewichtigen Segelflugzeughänger in die Garagenboxen.
Alles war bereit, einzig das Wetter zeigte sich zögerlich: Das geplante, gemeinsame Trainingslager mit der Jugendgruppe des Aero Clubs Langenselbold in der ersten Ferienwoche fiel buchstäblich ins Wasser. Die Jugend besuchten trotzdem die Langenselbolder zwecks anderer, gemeinsamer Aktivitäten.
Reinheimer Gäste
Kurz darauf drohte den Reinheimer Segelflugkameraden ein ähnliches Schicksal: Sie hatten auf ihrem Flugplatz im Naturschutzgebiet „Reinheimer Teich“ neben dem Wasserproblem zusätzlich eine defekte Schleppmaschine, und das, wo sich gerade die ersehnte Wetterbesserung ankündigte. Kurzerhand boten die Bensheimer den Reinheimern Segelfliegern Asyl an. So konnte das Reinheimer Fliegerlager in der letzten Ferienwoche doch noch stattfinden, jetzt spontan mit den Gastgebern zusammen in Bensheim.
Leider war das für viele Bensheimer Flugschüler-/innen etwas zu spontan, so dass nur einige Bensheimer zeitweise teilnehmen konnten. Aber die zahlreichen Übungsstarts boten den örtlichen Windenfahrern Gelegenheit, wertvolle Erfahrungen mit der neuen Elektrowinde im täglichen Flugbetrieb zu sammeln. Besonders bewährt hat sich dabei das Debriefing am Ende des Tages, bei dem alle Teilnehmer auffällige Ereignisse nochmals kurz besprachen.
Nun steht der Start der Segelflugbundesliga vor der Tür (OLC: 20./21.04.; Weglide/DMSt: ab 27.04.). Die Bensheimer sind bereit!
Funksprüche:
- Ka8-Rumpf wird gewogen: „Oh, die Ka8 wiegt weniger als ich.“ – „Das sollte Dir zu denken geben.“ – „Halb so schlimm, die Flächen fehlen ja…“
- Beim Aufrüsten, Flächenhalter: „Heute morgen war ich noch 1,77 m,. Ich glaube, jetzt sind’s noch 1,72 m. Könntet ihr euch nicht doch etwas beeilen, bevor ich bei 1,60 m angekommen bin…“
- „Beim Jugendvergleichsfliegen ging das Aufrüsten (der Ka8) viel schneller…“ – „Ist bei mir leider schon eine ganze Weile her.“ – „Daran wird es liegen“
- Windenwartung: „Schon schade: Letztes Jahr lief echt super für unsere alte Benzinwinde, das beste Jahr seit ich sie kenne: Keine größeren Reparaturen, kaum Probleme, das Ölthema im Griff, sogar das Telefon funktionierte gut, beste Voraussetzungen für die neue Saison. Und dann kommen die plötzlich mit einer Elektrowinde um die Ecke…“
- Kantine: „Ist der Kuchenpreis verhandelbar?“ – „Klar! Dann fangen wir bei 3,- an, nähern uns von beiden Seiten und einigen uns am Ende auf 2,30. Die kannst’e mir auch gleich geben…“
- F-Schlepp ist startbereit, Flächenläufer hält den Arm hoch, Flugleiter: „Halt stopp! Ihr solltet doch noch das Seil einklinken. Wireless-Fliegen funktioniert beim F-Schlepp nicht. ..“
Titelfoto: Lange Tafel mit den Reinheimer Gästen