Ein fast perfektes Wochenende: 2 Freiflüge und 50 km-Streckenflug
Seit dem vergangenen Wochenende eroberten sich zwei weitere Jungpiloten erfolgreich alleine den Bensheimer Himmel: Jannik Rummel (14 Jahre) und Daniel Ghasemzadeh Ronizi (14 Jahre). Sie bewiesen mit ihrem Freiflug, dass sie das Segelflugzeug ganz alleine sicher starten und landen können. Der Fluglehrer beaufsichtigte die Soloflieger vom Boden aus und konnte lediglich über Funk eventuelle Anweisungen oder Hilfestellungen geben.
Das haben die Jungs super gemacht (Fritz Schader)
Am Samstag stand zunächst Rummel am Start. Seine Anspannung kurz davor war deutlich zu spüren. „Plötzlich ging alles so schnell. Und dann oben, das war total toll, so ruhig“ schildert Rummel mit strahlenden Augen. Gelassen zog er seine Kreise am Schwanheimer Himmel bevor er souverän wieder landet.
Tagsdarauf war Ghasemzadeh Ronizi an der Reihe. Auch er war zunächst etwas aufgeregt. „Mir wurde vorher gesagt, ich müsse nach dem Ausklinken laut ,Juhu‘ rufen. Das hab‘ ich dann auch gemacht. Es war richtig befreiend alleine zu fliegen und hat sich richtig gut angefühlt. Ich wurde ja auch gut vorbereitet, “ berichtet der junge Pilot.
Freudestrahlend nahmen die Beiden die Glückwünsche der Vereinskameraden sowie den traditionellen Distelstrauß entgegen und ließen sich althergebracht den „Hintern versohlen“. So werden sie in Zukunft die Thermik noch besser in ihrem Gesäß spüren und feinfühlig den Knüppel steuern…
So wie Jan Fröhlich, der an diesem Wochenende seinen ersten 50 km-Streckenflug erfolgreich absolvierte und damit seine Ausbildung abschloss.
„Das haben die Jungs super gemacht,“ kommentierte der diensthabende Fluglehrer Fritz Schader zufrieden, wobei ein Bisschen Wehmut in seiner Stimme mitschwang. Für ihn war es ebenfalls ein besonderer Moment. Denn dies war nach eigener Aussage sein letzter offizieller Fluglehrerdienst. Nach 50jähriger Dienstzeit werde er seine offizielle Lehrberechtigung nicht mehr verlängern lassen: „Ich hab‘ das lang‘ genug gemacht. Wir haben genügend junge Leute. Denen muss man auch eine Chance geben. Ab jetzt fliege ich nur noch zum Privatvergnügen.“ Ein würdiger Abschluss, es sei ihm gegönnt.
Segelflug-Liga
Ein Wenig fuchste es ihn aber dann doch, dass Bensheim den Aufstieg in die 2. Segelflug- Bundesliga an diesem Wochenende um Haaresbreite verpasste: In einem spannenden Endspurt erreichten sie Punktgleichheit mit dem Hannoverischen Aero-Club. Doch Bensheim war mit einer Gesamt- Rundengeschwindigkeit von 3412,96 km/h um 20,88 km/h langsamer als die Hannover und hat daher das Nachsehen beim Aufstiegskampf. Ein fast perfektes Wochenende.