Endspurt 2. Bundesliga: Aufstieg greifbar

Wer hätte Anfang der Saison gedacht, dass es am Ende um den Aufstieg in die 1. Bundesliga gehen könnte, hatte man doch die ersten beiden Runden schlicht verschlafen.

Aber seit Runde 13 behaupten sich die Bensheimer mit knappen Vorsprung in der Aufstiegszone. Das weckte für die vorletzte Runde 16 den Ehrgeiz: Heizungsmodernisierung hin, Urlaub her, Segelflugreferent Lukas Etz mobilisierte sein Team und alle Reservekräfte. Der F-Schlepppilot kam extra früher, der Windenfahrer wurde zum Fliegen abkommandiert, die Rückholer holten sich schon mal die Fahrzeugschlüssel, Urlauber sendeten aktuelle Wetterbilder aus dem potentiellen Zielgebiet.

Das Rennen

„Möglichst schnell, möglichst weit und nach Hause kommen. Also bei der Wetterlage mein Vorschlag: gegen den Wind vor Richtung Osten, Feuerstein oder Bayreuth und dann schnell zurück,“ so die Losung des Segelflugreferenten.
Am schnellsten, knapp 125 km/h im Sprint, aber nicht ganz so weit gen Osten, flog Winfried Simon. Auch Etz und Maier flogen bei ihrem Ausflug ins Fichtelgebirge einen schnellen Schnitt und sicherten so weitere wertvolle Speedpunkte. Da aber bei Weglide (=DMSt-Bundesliga) neben den Speedpunkten auch zu einem kleineren Prozentsatz Streckenpunkte mitzählen, konnte Jana Schmidt mit ihrer Libelle trotz relativ niedrigem Schnitt die meisten Streckenflug-Punkte beisteuern. Sie wählte kein Jojo, sondern ein Dreieck: zunächst Richtung Thüringer Wald um dann über Ellwangen wieder zurückzufliegen.

Am Ende waren es sieben PilotInnen, die im Rennen um schnelle Punkte dabei waren und alle wohlbehalten wieder zu Hause landeten.

Das Warten

Dann begann das lange Warten: Wer war schneller? Um es vorweg zu nehmen: Einige, zum Teil wurden im Sprint über die zwei Wertungsstunden Schnitte von 163 km/h erreicht. Aber es gilt die Teamwertung, also mindestens drei PilotInnen sowie die Streckenleistung. Da musste sich Bensheim am Ende nur den Teams aus Aachen (SFZ Aachen) und Nastätten (AC Nastätten) geschlagen geben. In der Gesamtwertung rutschte Bensheim sogar eins weiter nach vorne auf Platz 2.

Da die ersten fünf Vereine aufsteigen und der Abstand zu Platz 6 deutlich mehr als die maximal pro Runde zu erlangenden 20 Punkte beträgt, wird Bensheim höchstwahrscheinlich auch in der letzten Runde innerhalb der Aufstiegszone verweilen und ab nächstes Jahr in der 1. DMSt-Bundesliga fliegen.

OLC-Liga: Spannendes Finale

Bei der OLC-Liga sind die Bedingungen etwas anders: Hier gilt ein Zeitfenster von 2,5 Stunden ohne Berücksichtigung der Streckenpunkte. Dadurch ergeben sich Verschiebungen. Bensheim landete „nur“ auf dem 8. Rundenplatz und in der Gesamtwertung ganz knapp in der Aufstiegszone auf Rang 7, magere 3 Punkte vor dem nächsten Verfolger.
Hier geht es deutlich enger zu und so könnte es sich rächen, dass in der Vergangenheit ein paar Flugmeldungen zu spät (Meldeschluss 8:00 h UTC Folgetag) erfolgten.
Die 19. und damit finale Runde am kommenden Wochenende wird die Entscheidung bringen.

Funksprüche:

• Pilot 1: „Ich muss aber heute Abend früher nach Hause fahren, hab‘ noch eine Einladung.“ Pilot 2: „Kein Problem, dann musst du halt früher schnell fliegen. Es ist jedem selbst überlassen, wann er seinen 120er Schnitt fliegt…“
• „D-XXXX im brechten Gegenanflug,… im rechten Gegenanflug auf die…., ach nee, ist der linke Gegenanflug, egal, drehe jetzt ein in den linken Queranflug…“
• In der sengenden Mittagshitze Start 14:„Der Schatten ist ja auf der Rückseite des Wagens. Du solltest den Bus umdrehen, damit wir den Schatten auf der anderen Seite haben.“ „Müsstest Du dazu nicht besser die Sonne drehen?“
• Sonntags beim Einräumen: „Wo ist denn Caro?“ – „Die wollte nur noch schnell ein Stärtchen mit der ASK21 machen,“ Pilot zückt das Smartphone: „Moment, ich schau in der Live-Übersicht nach, wo sie steckt. Oh, sie ist nach Walldürn geflogen und jetzt auf dem Rückweg. 2500 m, das sollte reichen, dauert vermutlich noch ein Bißchen.“