Grünkohl, Pinkel und Biogasanlage
Man nehme: 25 kg Grünkohl, 4 kg Zwiebeln, 18 kg Kartoffeln, 9 kg Kassler, 4 kg Dörrfleisch, 15 kg Pinkel (Würstchen), eine handvoll Gewürze et voilà, fertig ist Grünkohl und Pinkel für die Bensheimer Segelflieger nebst ihren Gästen aus nah und fern (z. B. aus Essen!).
Aber vor dem großen Run an die Töpfe sollen die Gäste ausreichend Kohldampf für das deftige Essen entwickeln können. Für diese Aufgabe war der amtierend Grünkohl-König Rainer Wahlig zuständig. Frühzeitig rief er „sein Volk“ zur obligatorischen Wanderung zusammen.
Bekanntermaßen kann Kohl in den menschlichen Gedärmen zu einer gewissen Gasentwicklung führen. Was lag näher, als der Lorscher Biogasanlage einen Besuch abzustatten. Nach einem kurzen Abstecher bei den Kollegen Modellflieger erwartet ein Experte der Energiegenossenschaft Starkenburg die Segelflieger. Er erklärte genau, woraus man Biogas herstellen kann (z. B. Mais, Gülle, Grünkohl geht auch), wie daraus wiederum Energie bzw. Strom hergestellt wird und wie man die dabei entstehenden Wärme noch sinnvoll nutzen kann.
Die große LKW-Waage auf dem Gelände verführte zum Praxistest. Ergebnis: Die gesamte Gruppe wog exakt 4380 kg – vor der Nahrungsaufnahme (Die Wägung nach der Nahrungsaufnahme musste aus organisatorischen und datenschutzrechtlichen Gründen entfallen…).
Nach derart viel geistiger Kost ging es leichten Schrittes zurück zum heimeligen Vereinsheim, um die neuen Erkenntnisse im persönlichen Experiment zu vertiefen. Kerstin Weber, Berndt Mixich sowie Mark Mohler waren schon gut gerüstet (siehe Rezept oben) und das große (Fr)Essen konnte beginnen.
Vereinsvorsitzender André Keller nutzte die Gelegenheit, um vier Ehrungen endlich persönlich zu überreichen: Silberne Ehrennadel nahmen Roswitha Gaber, Ute Happel, Mark Mohler und Moritz Schmiede für jahrelange Mitgliedschaften und treue Dienste für Verein und Vorstand entgegen.
Unter strengster Geheimhaltung wählte das ehrwürdige „Hohe Fressgericht“ den neuen Kohlkönig: Peter Simon wird im nächsten Jahr die Wanderung organisieren, man darf gespannt sein. Das fröhliche Essen ging einstweilen weiter, keiner musste hungrig nach Hause gehen.
Über die Gasentwicklung an diesem Abend bzw. in der Nacht liegen uns keine gesicherten Daten vor. Die freigesetzte, positive Energie dagegen war enorm.