Hessische Meisterschaft im Jugendvergleichsfliegen
Hessenweit messen sich jährlich ca. 100 junge Segelflieger in ihren fliegerischen Können während des Jugendvergleichsfliegens.
In Langenselbold traten am vergangenen Wochenden die 30 besten Piloten und Pilotinnen aus dreizehn hessischen Vereinen an. Am Ende freute sich Jannik Rummel, bei seiner ersten Hessenentscheid-Teilnahme auf Anhieb Platz zwölf erreicht zu haben. Franziska Pawel folgte auf einem respektablen Platz 18. Sie wurden unterstützt von Coach und Wertungsrichter Christopher Hartmann sowie den Helfern Oskar Seydell und Thorben Triegel.
Auf dem Vorfeld tummelten sich die traditionellen Holzflieger Ka8, Ka6 und als Kunststoffvariation die einsitzige ASK23, übrigens alles Konstruktionen von Rudolf Kaiser. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, dass die Wertungen oft dicht beieinander lagen.
Das Fluggelände selbst stellte sich unproblematisch da: eben, freier An- bzw. Abflug, ausreichend Schlepphöhe und Platz zum Landen. So kam es auf Konzentration und exakte Ausführung der Flugübungen während der drei Wertungsflüge an, welche alle am Samstag durchgeführt werden konnten.
Damit herrschte am Abend eine entspannte Atmosphäre, in der sich die Teilnehmer austauschen, neue Kontakte knüpfen und bestehende Freundschaften pflegen konnten. Denn neben allen sportlichen Ehrgeiz ist der soziale Aspekt, die Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls der jungen Segelflieger ein wichtiges Ziel dieses Wettbewerbes.
Die Organisatoren hatten an alles gedacht: großes, luftiges Zelt für den geschützten Aufenthalt im Freien, ausreichend Verpflegung, einen solarbeheizten Pool inklusive Pool-Bar und ausreichend Kaffee. Selbst beim Wetter wurde einiges an diesem Wochenende geboten: Feiner Sprühregen, kräftiger Wolkenbruch, Sonne, Wind von vorne, mal von der Seite, mal von hinten. Nur die Gewitter zogen glücklicherweise im respektablen Abstand vorbei.
Die unterhaltsame Siegerehrung fand sonntags unter weißblauen Himmel statt. Organisator Jan Schäfer offenbarte echte Entertainerqualitäten bei der Vergabe der zahlreichen Preise: Da war beispielsweise „…ein formschöner, eleganter 8G-Speicherstick, geeignet zur digitalen Speicherung vieler Streckenflüge…“ zu vergeben. Rummel nahm u.a. „…ein hochmodernes Flugbuch für die analoge Flugdokumentation und dazu eine farblich abgestimmte Kappe im modischen Design…“ lachend entgegen.
Neben kleinen nützlichen Dingen gab es Gutscheine im Wert von bis zu 300,- Euro, (Flugzeug)-Batterien, Daunenüberschuhe und als Hauptpreis einen Haubenblitzer. Niemand ging leer nach Hause. Wobei der großzügig verteilte „brillant leuchtende Deutsche-Flugsicherung-Nagellack in original DFS-Blau“ nicht bei allen Teilnehmern die gleiche Begeisterung hervorrief…
Die Sieger
- Simon Koch (FSC Mümlingstal-Vielbrunn)
- Lennard Rau (FSV Gießen)
- Noah Kleeberg (LSV Seligenstadt-Zellhausen)
Sie hätten damit die Qualifikation für den Bundesentscheid, der jedoch auf unbestimmt verschoben wurde.
Funksprüche
- Wertungsrichter beim Beurteilen eines Seitengleitfluges: „Das war kein Slip, das war höchstens ’n Tanga.“
- Beim Windenstart: „Warum hält der denn so stark vor, das ist doch gar nicht nötig?“ – „Vielleicht will er direkt in den Übungsraum fliegen.“ – „Mit dem Seil?“
- „Roter Haubenblitzer in roter Ka8, ist bestimmt cool“ – „Und gibt nächstes Jahr Extrapunkte beim Slippen…“