Mit Winterschuhen in die 2. Bundesliga gestartet
Vergangenes Jahr sind die Bensheimer Segelflieger in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Ziel ist der Klassenerhalt. In Runde 2 am letzten Wochenende sicherten sich die Teilnehmenden wertvolle Punkte und damit Platz 18 in der Tabelle.
Bei der Segelflieger-Bundesliga geht es nicht um Tore, sondern um Durchschnittsgeschwindigkeiten: Innerhalb einer festgelegten Wertungszeit von 2,5 Stunden muss eine Strecke mit einer möglichst hohen Durchschnittsgeschwindigkeit zurückgelegt werden. Die drei schnellsten Piloten eines Vereines kommen in die Wertung und kassieren je nach Platzierung in der Bundesligatabelle Punkte für ihren Verein. Nach 19 Runden stehen dann die Aufsteiger in die 1. Bundesliga und die Absteiger in die Quali- bzw. Landesliga fest.
Die erste Runde startete schon am 16./17. April – aber nicht in Süddeutschland: Eine dicke Wolkendecke hatte sich ausgebreitet, verhinderte jegliche Thermikbildung. Die Bensheimer versuchten es trotzdem – erfolglos: Das gute Wetter kam erst am Montag in Südhessen an. Also eine Nullrunde für Bensheim, die Konkurrenten im Norden hatten mehr Glück.
Am vergangenenWochenende 23./24. April sah es deutschlandweit wieder nach bescheidenen Wetterbedingungen aus: Am Samstag war es einfach nur nass, für Sonntag waren dagegen Regen, Sonne, Schnee, Graupelschauer, Gewitter angekündigt.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Noch eine Nullrunde wollten die Bensheimer nicht kassieren. So rüsteten sich die Teams Caroline Koser (ASW20), Felix Maier (Libelle), Stefan Zirngibel und Stefan Schneider (Duo Diskus), Patrick Leinert (LS4) und Niklas Fiolka (Ventus) zwischen den Graupelschauern für den Start. „Jeder Punkt zählt: Warm anziehen und irgendwie die Wertungszeit herum bekommen,“ lautet die Devise. Doch dann entwickelte sich ein spannendes Rennen um die Regenschauer. Denn dort, wo die Sonne für Thermik sorgen konnte, waren die Aufwinde stark und brachten die Segelflugzeuge schnell auf Höhe. „Aber plötzlich war da eine riesige Regenwand. Da gab es kein Vorbeikommen. Es ging nur noch runter und so ich musste auf dem Weinheimer Flugplatz landen“, berichtete Patrick Leinert. Damit war sein Rennen beendet. Die anderen Teams hatten einen alternativen Kurs gewählt und blieben diesmal verschont. Aber die nächste dunkle Wolke, teils schwer beladen mit Schnee bzw. Graupel, ließ nicht lange auf sich warten. „Das war heute ein extrem abwechslungsreiches Wetter, perfekt zum Üben, hat richtig Spaß gemacht“, fasste Caroline Koser ihren Flug zusammen.
Drei Teams konnten ihre Wertungsflüge erfolgreich absolvieren. Damit hat sich die Segelfluggruppe Bensheim Platz 16 an diesem Wochenende gesichert, direkt hinter den Nordhessen Hofgeismar und noch vor LSC Homburg, dem dritten hessischen Verein in der 2. Bundesliga. In der Gesamtwertung liegt Bensheim jetzt auf Platz 18 von 25.