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Rückblick: Deutsche Meisterschaften der Junioren im Segelflug 2014

73 Teilnehmer zwischen 17 und 25 Jahren kämpften in zwei Klassen um den Titel des Deutschen Meisters der Junioren, den Einzug in die Nationalmannschaft und den C-Kader. Alle zwei Jahre finden die deutschen Meisterschaften der Junioren der Club und Standartklasse statt. Um dort teilnehmen zu dürfen muss man sich bei einem Qualifikationswettbewerb beweisen.

Ich habe mich riesig gefreut, als ich die Nachricht erhalten habe, dass ich dort teilnehmen darf. Dank Franz-Wilhelm Wahlig konnte ich mich mit seiner LS7 im Gepäck zusammen mit Felix Maier aus Reinheim auf die Reise nach Zwickau in den „Wilden Osten“ machen. Für die tatkräftige Unterstützung vor Ort von Andi Weskamp und Valentin Marx möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ohne Helfer und ein gutes Team ist so eine Meisterschaft nicht möglich.

Nach Dokumentenkontrolle, Wägung und Vermessung der Flugzeuge ging es dann am Folgetag endlich los. Ein typischer Wettbewerbstag beginnt morgens um 7.30 Uhr. Der Wecker klingelt, halb verschlafen kriecht jeder aus seinem Bett, um schnell die Flugzeuge aufzubauen. Nach der Dusche und dem Frühstück wird der Flieger ins Grid gezogen – Uschi hilft, dass jeder Pilot in der korrekten Startaufstellung steht. Danach war Briefing, Meterologe Walter erklärte das Wetter und anschließend wurden die Aufgaben verteilt.

Damit wir rechtzeitig zur Startbereitschaft im Flieger sitzen musste ab jetzt alles schnell gehen: Umziehen, Verpflegung einpacken, den Rechner mit der Tagesaufgabe füttern und fertig machen. Die Wilgas lassen ihre Motoren an und eh man sich versieht, klingte man in 600-Meter Grund aus und schwebt über dem schönen Zwickau.

Wie bei der Formel 1 gibt es auch bei uns einen Countdown bis der Wettbewerbsleiter die Startlinie öffnet und den Abflug freigibt. Danach wechseln die einzelnen Teams auf ihre ,,Laberfrequenz“. Wir Hessen waren, wie es sich gehört auf ,,Spundekäs“ oder ,,Handkäs“ zu finden.

Der zweite Wertungstag machte mir besonders Spaß. Unsere Aufgabe lautete Zwickau- Laucha –Vohenstrauss- Triebes und zurück. Wie vorher abgesprochen lies ich die anderen etwa 15 Kilometer vorfliegen um dann die Aufholjagd zu starten. Die LS7 ist eigentlich zu gut für die Clubklasse und bekommt deshalb einen Malus auferlegt. Daher musste ich immer schneller fliegen als die anderen um die gleichen Punkte zu erzielen. Auf dem zweiten Schenkel hatte ich Sie dann eingeholt. Mit Steigwerten um die 3m/s integriert, 2000 Meter Basis und einer genialen Optik heizten wir den Thüringer-Wald entlang. Auf dem letzten Schenkel überholte ich dann noch ein paar der Jungs und beendete, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, die Aufgabe mit einer Schnittgeschwindigkeit von 101,86 km/h. So schnell war ich zuvor noch nie mit einem Clubklasse Flugzeug unterwegs gewesen. Leider reichte es an diesem Tag , trotz 4. schnellster Zeit, aufgrund meines Handicaps (hoher Index) nur für Platz 24.

Bis zum vorletzten Tag hielt ich mich auf Platz 17 von 40. Durch eine Außenlandung am letzten Wertungstag fiel ich um 10 Plätze nach hinten.  Letzten Endes konnte ich als 27. von 40. den Wettbewerb beenden; und als beste Frau 🙂

Warum Juniorenmeisterschaften so viel Spaß machen: Verrückte junge Piloten aus ganz Deutschland, die alle wahnsinnig gut fliegen, gute Stimmung auch nach dem Flugbetrieb, alle halten zusammen, gönnen anderen ihre Erfolge. Nicht nur fliegerisch sondern auch menschlich können wir viel voneinander lernen.

Leicht melancholisch- wie wenn man zu früh von einer Klassenfahrt nach Hause muss, reisten wir am 16.08.2014 im Nieselregen ab. Mitgenommen habe ich tolle Flüge, neue Freundschaften, 30 Flugstunden und die Gewissheit – Fliegen ist geil! (Bericht: Caroline Koser)