Saisonstart: vermummte Gestalten erobern Flugplatz
Was wie eine geplante Flugzeugentführung anmutet ist dank Corona der verspätete Start in eine besondere Flugsaison: Auch der Flugsport unterliegt den neuen gesetzlichen Auflagen für Sportvereine.
Dr. med. Klaus Koser, zweiter Vorsitzender der Segelfluggruppe Bensheim, hat diese Auflagen in ein passendes Hygienekonzept umgesetzt: Checklisten und farblich markierte spezielle Desinfektionsmittel gewährleisten, dass jeder Bereich, Fahrzeuge, aber auch die sensiblen Flugzeugcockpits, vorschriftsgemäß desinfiziert werden. Abläufe wurden optimiert. Mit den allgemeingültigen Regeln Gesichtsmasken, Abstandswahrung und häufiges Händewaschen schützen sich die Piloten selbst.
Einzige Wermutstropfen: Die Vereinskantine und die Aussichtsterrasse müssen geschlossen bleiben. Die gemütliche große Runde, der gemeinsame Ausklang nach dem Flugbetrieb entfällt damit. Gastflüge sind genauso wie die doppelsitzige Anfängerschulung leider bis auf weiteres untersagt. „Die Verfahren waren anfangs noch etwas ungewohnt, aber das hat sich schnell eingespielt. Wir sind einfach glücklich, wieder fliegen zu dürfen,“ schildert der erste Vorsitzende Andre Keller. Fluglehrer Moritz Schmiede ergänzt: „Anders als beim Autofahren sind wir hier gesetzlich verpflichtet, regelmäßig eine Mindestzahl an Flügen und Überprüfungen zu absolvieren, um kontinuierlich in Übung zu bleiben. Ansonsten wird unsere Lizenz inaktiv.“
Und so genossen die Segelflieger bei tollem Flugwetter begeistert die (fast) grenzenlose Freiheit unter den Wolken: über dem Odenwald, der Pfalz, Kraichgau, der Rhön, Frankenland…