Segelflug: Ja ist denn schon Saisonstart?
Das hätte man angesichts des regen Flugbetriebes in den Bensheimer Stadtwiesen am vergangenen Samstag fast meinen können. Der Hangwind und viel Sonne bescherte den zwanzig Piloten und Pilotinnen ein fabelhaftes Segelflugerlebnis. So konnten einige auf der Strecke zwischen Frankenstein und Leimen eine rekordverdächtige Durchschnittsgeschwindigkeit von über 150 km/h erreichen. Davon kann man auf der parallel verlaufenden A5 nur träumen, von der schönen Aussicht ganz zu schweigen…
„Und dann gab es noch 3/8 Cumulusbewölkung mit kräftigen Bärten und Wolkenstraßen zum Unten-Drunter-Entlang-Zischen. Was für ein toller Tag…“, kommentiert Segelflugreferent Lukas Etz immer noch restlos begeistert.
Wie gut, dass die Bensheimer Segelflieger mit einem ausgeklügelter Corona-Regelungen zeitig im Spätherbst systematisch mit den Wartungsarbeiten an den verschiedenen Flugzeugen begonnen hatten. So waren einige Maschinen schon einsatzbereit. Auch die Fallschirmpacker haben ihre Arbeit erledigt: Alle Rettungsfallschirme sind geprüft und frisch gepackt.
Ein Blick in die Werkstatt zeigt nach wie vor Betriebsamkeit: Neben einzelnen Flugzeugen ist jetzt als größtes und schwerste Fahrzeug (ca. 4.450 kg) die Winde an der Reihe. Auch sie wird gewissenhaft durchgeprüft, Ersatzteile ausgetauscht und frisch geschmiert. Bei einem Fahrgestell/-Motor Mercedes Benz, Baujahr 1965 und einem Ford-V8-Windenmotor (ca. 400 PS) ist das noch echtes „Schrauber-Handwerk“. Und als i-Tüpfelchen hat die Winde neben dem klassischen Windsack jetzt zusätzlich einen modernen Windmesser und ein neues Windentelefon. Auch der Startwagen wurde technisch aufgerüstet: Er besitzt jetzt neben dem neuen Telefon eine Wetterstation mit Wind-,Temperatur- und Luftdruckanzeige.
Der Saisonstart am 27. März kann kommen.
- Echo-Pilot, im VFR-Anflug auf die Bahn 27 von Mannheim: „Mannheim Info, da sind plötzlich ganz viele Segelflugzeuge, die hier im Anflug kreuzen. Ist das normal?“ – „Jupp, Positiv! Die dürfen das.“
Beitragsfoto: Segelflugautobahn im Februar, Foto: Lukas Etz