Erstellt am / von Ulrike Pawel / in Natur, VEREINSLEBEN

Segelfugplatz Bensheim: Land unter

Nach den letzten regenreichen Tagen/Wochen zeigen sich die Bensheimer Stadtwiesen als idyllische Seenlandschaft. Enten paddeln auf den Wasserflächen, Gänse watscheln paarweise zwischen den Pfützen hindurch, Störche und Graureiher stochern in saftig-nassen Wiesen.


Üblicherweise ist es immer ein friedliches Miteinander zwischen ihnen und den Segelfliegern. Aber letztere sind gerade sehr frustriert:

„Wir können seit Wochen nicht starten: Die Standflächen für die Elektrowinde sind geflutet, die Winde würde direkt versinken. Selbst für einen Start mit dem leichten Motorsegelflugzeug ist der Boden zwischen den Wasserflächen viel zu weich, da wären statt Räder Schwimmkufen nötig“, resigniert ein Pilot und blickt sehnsüchtig zu den großen Stelzvögeln. Die haben mit ihren hochwassertauglichen „Fahrwerk“, ihren langen Beinen, keine Probleme. Im Gegenteil, sie scheinen sich gerade regelrecht zum „Fly-In“ zu treffen: Gruppen bis zu 30 Störchen wurden aktuell schon gezählt. Sie fangen reichlich Beute: Amphibien, Regenwürmer, ertrunkene Mäuse….

Die Segelflieger dagegen packen ihre Flugzeuge in die Transporthänger und werden in der Hoffnung auf besseres Wetter bei benachbarten Fliegerfreunden ohne Hochwasserschwierigkeiten ihr Glück suchen.

Fast könnte man meinen, die Störche führten einen Freudentanz auf dem Flugzeughangar auf

Erfreuliches gibt es aus „Hangar 3“ zu melden: Gut vor Regen und kaltem Wind geschützt blicken insgesamt fünf kleine Flauschknäule aus dem Falkenkasten. Vor genau 10 Jahren haben die Segelflieger ihren rasanten Fliegerkollegen „Hangar 3“ als Unterkunft angeboten. Die Turmfalken haben sie dankbar angenommen und seit dem jedes Jahr erfolgreich ihre Brut großgezogen. Wir drücken die Daumen, dass alle fünf Jungvögel zu kräftigen Falken heranwachsen.

Nach dem Mittagshappen: Turmfalken Weibchen mit seinem fünfköpfigen Nachwuchs