Posted on / by Ulrike Pawel / in JUGEND, VEREINSLEBEN

SFG on Tour: Fliegerlager Murnau

Es ist wieder soweit: (Fast) alles, was nicht niet und nagelfest am Flugplatz Bensheim ist, wurde sorgfältig eingepackt. Im frühen Morgengrauen ging es Richtung Segelflugzentrum Ohlstadt Pömetsried, kurz nach Murnau am Staffelsee.

Ankunft

Erster Eindruck: ausreichend großer Campingbereich und Sanitärbereich, ein fantastisches Panorama in die Berge, ein Gemeinschaftsbereich mit historischem, urbayrischem Ambiente und eine Bahn, die sich sanft in die malerische Landschaft anschmiegt. Der Himmel lacht weiß-blau, das Glockenbimmeln der Kühe schallt über die angrenzenden Weide – alle Klischees erfüllt.

Das Zeltlager wird aufgebaut, die tibetanische Gebetsfahne aufgehängt, das Motorrad aus dem Bus geholt und unter den eigens aufgestellten Pavillon geparkt, der Kühlschrank für die private Getränkeversorgung angeschlossen. Nun können die nächsten Ankömmlinge mit großem Hallo und kühlem Getränk in der Hand begrüßt werden. Doch plötzlich bauen sich dunkle, unheilsvoll grollende Wolken auf – aber ziehen vorbei. Unerwartet regnet es drei Tropfen aus heiterem Himmel. Das Wetter wechselt ungewohnt schnell in dieser Gegend…

Am Abend führt die erste gemeinsame kulinarische Erkundung in die nähere Umgebung. Und während die Bensheimer genüsslich in ihr Schnitzel verspeisen, beobachten sie den letzten Heimkehre, die es gerade noch rechtzeitig vor der Böenwalze nach Hause schaffen.

Das Abenteuer beginnt

Der Sonntagmorgen startet gemütlich: Keiner hat Lust, bei dem kräftigem Gewitterregen das Zelt zu verlassen…Gegen Mittag klart es auf, die Fluglehrer machen ihre Einweisungsstarts, während Probleme mit dem Windentelefon gelöst werden. Wenn man die richtige Tastenkombination kennt, ist die Kommunikation einfacher….
Zur weiteren Einstimmung gibt es einen Seilriss. Diese Reparatur dauert länger, außerdem dreht der Wind ungünstig auf West, damit wird der Windenbetrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt. So bleibt Zeit, mit den Bewohnern des benachbarten Römerlagers (ein Schülerprojekt) ins Gespräch zu kommen oder alternativ die großartige Freischaukel an der Terrasse auszuprobieren.

Tag 2: Segelflug als Sport

Nach dem Frühstück auf der Terrasse startet die erste Woche mit dem obligatorischen Briefing. Neu dabei ist, dass junge Scheininhaber bzw. C-Flugschüler das aktuelle Wetter präsentieren: „Die Sonne scheint, wir können schulen!“. Anschließend kommt natürlich noch ein genauerer Wetterbericht, der aber den geneigten Leser hier nur langweiligen würde.

Beide Doppelsitzer werden aufgerüstet, außerdem beide LS4en sowie die LS3 und nebenbei das Wasser in der Batterie eines Lepos aufgefüllt, auf das er einsatzbereit ist.

Weitere Einweisungsflüge folgen. Vereinzelte Streckenflieger erkunden die Gegend von oben. Kommentar: „Was für eine geile Aussicht!“.
Bald bemerken die Flugschüler die sportliche Komponente des Segelfliegens hier im Bayrischen: Da nur ein Lepo für die Flugzeugrückhole zur Verfügung steht, müssen die anderen Flugzeuge per Muskelkraft zurückgeschoben werden.

Weitere Seilrisse sorgen für die nötigen Pausen der Bodenmannschaft und Schulungseffekte. Da ist es ein schwacher Trost, dass zu Hause in Bensheim gerade ein neues Windenseil aufgezogen wurde…

Sprüche:

  • „Papa, was ist das?“ – „Mückenspray“ – „Aha, ich habe gerade geduscht.“
  • Segelflugzeug im Anflug auf Bahn 22 „XY Zur Landung 02!“ „Oh, wir haben eine neue Landebahn eingerichtet“, später „Z zur Landung 03!“ „Toll, jetzt haben wir zusätzlich zur Bahn 04 Bahn 02,und 03 “
  • „Ich steige immer dort aus, wo die Fläche abgelegt ist, also auch rechts!“ – „Auch beim Duo?“ – „Ja, auch beim Duo!“ „Ok, da du ja auch auf der 02 landen kannst….“
  • Windentelefon hat Schwierigkeiten: „Es gibt ein Kommunikationsproblem in der Kommunikation: Man hätte kommunizieren können, wie man hier richtig kommuniziert.“