Trainingscamp 2021: nur keine Hektik
Das Trainingscamp 2021 begann wie das im Jahre 2020: Corona war immer noch aktuell und das Wetter: heiß. Doch schon am Montag kam die Kaltluft – und blieb, mal mehr mal weniger, bis zum Schluss.
Von neuen Streckenflugrekorden war man dieses Jahr weit entfernt. Aber immerhin, die eine oder andere Streckenflugeinweisung konnte trotzdem geflogen werden, fortgeschrittene Flugschüler hatten die Möglichkeit, den Hangflug an der Bergstraße kennenzulernen. Junge Scheininhaber absolvierten erfolgreich ihre erste Außenlandung und fortgeschrittene Piloten bewiesen, dass auch ihre fliegerischen Absichten nicht immer aufgehen und außerplanmäßig enden können. Aber an Rückholern mangelte es nicht, alle kamen wieder wohlbehalten ohne Schaden nach Hause.
Zwei Scheininhaber wurden nochmals zu Flugschülern und ließen sich in hohe Kunst des Segelkunstfluges unterrichten. Mit Matthias Neubacher, Segelflug- und Kunstfluglehrer sowie Träger des Kunstflug-Leistungsabzeichens in Gold stand ein qualifizierter Lehrmeister für diese „Turnübungen“ zur Verfügung.
Zusätzlich standen Andy Boml, Max Deichmann und Uli Götz als Fluglehrer zur Verfügung, zeitweise unterstützt durch Jana Schmidt, Axel Allgaier, Hans Rau sowie Klaus Schaefer. Damit war eine optimale Betreuung der Flugschüler stets gewährleistet, konnten die Lehrer ausgiebig auf ihre einzelne Schützlinge eingehen. Flugschüler Jona Laun, erst kurz vor Beginn des Trainingscamps in den Verein eingetreten, nutzte diese guten Ausbildungsbedingungen: Er flog gegen Ende der zweiten Woche seinen ersten Alleinflug und gleich im Anschluss die A-Prüfung. Herzlichen Glückwunsch.
Daneben blieb noch Zeit für einige andere Dinge: Ein kleiner Exkurs führte in die Welt der Bierbraukunst: Unter Peter Simons Anleitung wurde Gerstenmalz geschrotet, Sud gekocht und die Gärung in Gang gesetzt. Das Ergebnis selbst, das Weltmeisterbier, reift noch im simonischen Keller. Die Verkostung steht noch aus. Andere gemeinsame Kochergebnisse wurden noch am gleichen Abend, spätestens am nächsten Mittag, genüsslich vernichtet.
Ein kultureller Höhepunkt war wieder das Open-Air-Konzert des Katholischen Kirchenmusik Vereins Fehlheim. Schade, dass die tiefgrauen Wolken einige Besucher abschreckten.
Erstaunlich war, was man innerhalb 60 min mit einer handvoll Leuten erreichen kann: In dieser kurzen Zeit wurde das komplette Hallenvorfeld von Unkraut befreit, überhängende Büsche und Bäume am Parkplatz sowie um die Gebäude gestutzt, das Gras an den Bänken und um die Halle gemäht, kurz der Flugplatz für das anstehende Jubiläumsfest vorbereitet.
Oliver Pawel zog im Werkstattbereich eine Mauer ein, um einen kleinen Archivraum abzutrennen. In diesem können zukünftig wichtige Unterlagen feuergeschützer gelagert werden. Das dauerte natürlich etwas länger als 60 min. Doch das Ergebnis überzeugt ebenfalls.
Am letzten Tag sorgte der Polizei-Hubschrauber noch mal kurz ein gewisses Flugtag-Feeling: Für die Besatzung waren es ein paar Flugübungen, für die Segelflieger eine nette kleine Flugshow.
Ebenfalls spontan auf einen Sprung vorbeigeflogen kam eine eher seltene Besucherin: Eine Gottesanbeterin (Fangschrecke).
Alles in allem war es ein gemütliches Fliegerlager, ohne Hektik, mit einer nicht zu großen, überschaubaren Truppe und vielen netten, gemeinsamen (Koch-)Aktionen. Und wer wollte, konnte mit seiner fliegerischen Ausbildung trotz allem gut vorankommen.
Funksprüche:
- „Wir hatten bestimmt 25 Gleitschirmflieger am Hang.“ – „Ha, wir hatten 25 Schnaken im Zimmer.“ – „Wo wart ihr denn in Urlaub?“ – „Daheim!“
- Windenstart, das Schulungsflugzeug hält abwechselnd nach links und rechts vor. „Die eiern aber herum. Gab es gestern Caipirinias?“ – „Nein, wahrscheinlich ginge es sonst gerade hoch.“
- „Wo bleibt eigentlich der Eismann?“ – „Ist in Urlaub“ „Ah. Apropos Essen. Was essen wir heute? Döner um die Ecke?“ – „In Urlaub“ „Döner aus Fehlheim?“ – „Zu. Auch Urlaub“ – „Pizza bestellen beim Holzofen-Italiener?“- „Hat Ferien“ -“Irgendwie haben wir dieses Jahr die falsche Zeit hier erwischt. Ok, wie wäre es mit was Neuem. Sushi?“