Transplantation erfolgreich: Ein neuer Motor für die Dimona
Es geschah langsam, anfangs kaum merkbar, aber schließlich war es nicht mehr zu leugnen: Der Motorsegler Dimona litt unter einem deutlichen Leistungsverlust. Und war da beim Leerlauf nicht ein leises Röcheln aus dem Inneren zu hören?
Sofort untersuchten die vereinseigen (Motor-)Experten den Patienten. Die niederschmetternde Diagnose: Ein Hydroströsel hatte sich abgerieben und den Motor schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Eine konservative Behandlung bzw. eine Reparatur war ausgeschlossen. Hier konnte nur eine sofortige OP am offenen Herz helfen: entweder eine Grundüberholung (Dauer ca. 3 Monate) oder ein neuer Motor (fast genauso teuer wie die Grundüberholung, aber etwas schneller).
Da dieser Verschleiß normalerweise erst gegen Ende der Motorlebenszeit von ca. 2000 h zu erwarten ist und nur in seltenen Fällen während der regulären Betriebszeit auftritt, kam die Motorfirma den Segelfliegern mit einem kulanten Angebot entgegen.
Nun war der neue Motor endlich da und ein qualifiziertes Team von Spezialisten stand für die Transplantation, pardon, den Austausch bereit: Unter der Leitung des Motorseglerwartes Uwe Wahlig stellten sich Werkstattleiter Hermann Landgraf, Motorwart Rainer Wahlig, Zellenwart Oliver Pawel, Dr. Klaus Koser und weitere Helfer der kniffeligen Aufgabe. Ist doch der neue Motor gegenüber dem alten etwas modifiziert, wodurch Anpassungen und neue Ersatzteile notwendig wurden.
Und wie im wahren Leben war auch hier die größte Herausforderung weniger der Patient als vielmehr der Kampf mit dem Papier. Gilt es doch die zahlreichen Änderungsmitteilungen des Herstellers durchzuarbeiten, dem entsprechenden Teil zuzuordnen, auf Relevanz bzw. Seriennummer zu prüfen und dann gegebenenfalls den Anweisungen zu folgen. Selbstverständlich muss auch hier jeder Handgriff feinsäuberlich dokumentiert werden.
Während die einen sich um die inneren Werte des Motorseglers sorgten, kümmerten sich andere Vereinsmitglieder um das Äußere der Dimona: Der Rumpf wurde sanft mit Kaltreiniger shamponiert, die Flächen liebevoll auf Hochglanz poliert.
Pünktlich zum Bensheimer Flugtag wird der Motorsegler wieder kraftvoll in den Himmel emporsteigen und sich von seiner besten Seite seinem Publikum präsentieren können, den fleißigen Vereinskameraden sei Dank.