Ziellandewettbewerb, Kürbispokal und freifliegende Junghexen
Der Saisonabschluss startet nebulös: Wo sind die Schwimmnudeln für den flexiblen „Landezaun“? Wo ist die CO2-Flasche für das Fassbier? Und wo ist plötzlich der Ausklinkraum?
Nachdem das Zubehör für den Landezaun besorgt und die Landefelder abgesteckt sind, ist zwar ein Windenstart ohne Blindflug-Berechtigung weiterhin nicht möglich. Dafür bleibt genügend Zeit, sich in aller Ruhe der obligatorischen Kürbissuppe zu widmen. Die hatte die Jugendgruppe vorbereitet, um ihre Kasse etwas aufzubessern.
Nach dem Essen hat sich endlich die Wolkenbasis ausreichend gehoben, die goldene Oktobersonne sorgt für angenehme Temperaturen. Ein ganz entspannter Vereinswettbewerb bei fast perfekten Bedingungen kommt in Gang. Problemlos zieht die Winde alle Flugzeuge in die Luft. Vereinzelt lupft die Thermik ein wenig, doch heute geht es nicht um Strecke oder Flugzeit. Eine unabhängige Jury unter der Leitung von Martin Lonien bewertet jeden Landeanflug inklusive vorgeführten Seitengleitflug(Slip) und der Ziellandung. Keine ‚Jugendvergleichsfliegen-Anschleich-und-dann-reinplums-Landungen‘ bitte. Zaun berühren oder gar umfliegen gibt auch Strafpunkte!“, erläutert Lonien kurz das Wertungssystem.
Bis zur sprichwörtlichen letzten Minute (Stichwort „Bürgerliche Dämmerung“) nutzen knapp 25 Pilotinnen und Piloten die Gelegenheit für einen mutmaßlich letzten Saisonstart.
Die Siegerehrung am Abend führt Jugendleiter Jannik Rummel durch: „Wir fangen mit der Preisvergabe von hinten an. Wer die meisten Punkte gesammelt hat, hat den Kürbispokal, d.h. einen kleinen Kürbis, gewonnen: Herzlichen Glückwunsch Luisa. Die wenigsten Punkte und damit Platz 1 hat Christopher Hartmann erreicht. Auf Platz 2 folge ich. Vincent Wilczek ist Dritter.“
Aber eigentlich interessierte kaum jemand die genauen Platzierungen. Spannender ist, was Flugschüler Christopher Wahlig seit Stunden in seinen Töpfen hat schmoren lassen: leckeres Schichtfleisch. Das Fassbier dagegen ist leider nicht lecker, eher sauer ungenießbar. Aber schnell sind edle Spender für vereinsbekannte „Erfrischungswürfel“ gefunden, keiner muss dursten.
Noch lange wird zusammen gelacht, geplaudert und gefeiert, langsam klingt der schöne Tag aus. Wie praktisch, dass dieser Abend dank Zeitumstellung eine Stunde länger ist…
Am nächsten Tag trifft sich eine kleine Truppe zum definitiv letzten Schulungsflugbetrieb dieses Jahres. Für eine Flugschülerin wird es der perfekte Saisonabschluss: Während ihre Fluglehrer/Fluglehrerin am Boden zurückbleiben, absolviert Flugschülerin Hannah Becker drei einwandfreie Flüge alleine. Mit leuchtenden Augen berichtet sie: „Das war mega! Das Flugzeug fühlte sich plötzlich so leicht an…“. Damit hat sich Hannah freigeflogen. Herzlichen Glückwunsch und willkommen im Kreise der Bensheimer „Hexen“ (Pilotinnen) und das pünktlich zu Halloween!
Ein perfekter Saisonabschluss.