Aprilscherz: Zweitnutzung der E-Winde
An den vergangenen Wochenenden war die neue Elektrowinde im regen Einsatz, die Piloten und Pilotinnen sind begeistert: „Der Start ist flott, selbst die Doppelsitzer zieht sie kraftvoll in die Luft, ganz ohne störende Ruß- oder Lärmemmissionen.“
Beim Anblick der Glasfront des Windenführerhauses keimte bei einer Gruppe Jugendlicher die Idee einer Zweitnutzung: „Das sieht aus wie ein kleines Gewächshaus. Mit der Anzucht und dem Verkauf von kleinen Setzlingen jetzt im Frühjahr könnten wir unsere Jugendkasse etwas aufbessern. Unter der Woche steht die Winde eh nur nutzlos in der Halle….“. Gesagt, getan.
Der Anschluss an den kostenlosen Solarstrom liegt bauartbedingt schon vor, die Installationen für eine zusätzliche Beleuchtung und automatischer Bewässerung waren kein großer Aufwand. Eine bunte Samenmischung (gespendet von einem Vereinskameraden aus dem Odenwald) war schnell in die Saatkisten ausgebracht. Die Hallentore wurden geschlossen und die Saat ihrem Schicksal überlassen.
Die Überraschung folgte am darauffolgenden Wochenende: Das Projekt war den Beteiligten buchstäblich über den Kopf gewachsen: Die Sämlinge entwickelten sich prächtig, ihr Aussehen war jedoch höchst verdächtig. „Da haben wir wohl zuviel von Hartmuts Superdünger erwischt…“ .
Die Pflanzenpracht musste gerodet werden, um die Winde wieder ihrer „normalen Nutzung“ zuzuführen.
Der Vorschlag das Kraut aufzuheben und während eines stressigen Flugbetriebes an alle Beteiligten zwecks Entspannung zu verteilen, lehnte der Vorstand strikt ab. Das neue Gesetzt von Herrn Dr. Lauterbach bezüglich der Straffreiheit sei ausschließlich für den Privatgebrauch gedacht, keinesfalls jedoch für den Flugbetrieb. Das Flugpersonal solle bei erhöhtem Puls auf bewährte legale Mittel wie Kohlenhydratzufuhr in Form von beispielsweise Kuchen zurückgreifen. Die Anfrage, ob man für den legalen Verbrauch der nun mal vorliegenden Pflanzen einen eigenen Unterverein gemäß Gesetzesgrundlage (CanG) gründen dürfe, stieß ebenfalls auf vehemente Ablehnung (!) des Vorstandes.
Um möglichst unauffällig die verdächtigen Objekte zu entsorgen, organisierte die Jugendgruppe daraufhin spontan ein unverfängliches Osterfeuer. So blieb von der Idee der Zweitnutzung ein schöner, entspannter Abend am Lagerfeuer und ein Häufchen Asche übrig…